DAU
Der Begriff "Dümmster anzunehmender User" (kurz DAU, angelehnt an die Abkürzung GAU) wird von erfahrenen Nutzern und Technikern für Benutzer verwendet, die viele Fehler im Umgang mit technischen Geräten – vor allem Computern und deren Zubehör – begehen, den Grund aber bei anderen oder dem Gerät suchen. Die Abkürzung DAU hat sich eingebürgert.
Verwendung
Ein DAU sucht üblicherweise die Schuld für jede Art von Problemen bei anderen, etwa bei Händlern, beim Hersteller des Produktes oder bei dem Experten, von dem sich der DAU beraten lassen hat. Weiteres wichtiges Merkmal ist, dass ein DAU seinen Fehler nicht eingesteht und nicht dazulernen will (Phänomen der Beratungs- und/oder Lernresistenz).
Benutzer, die eingestehen, keine Ahnung zu haben, werden hingegen als Newbie oder "Noob" in entsprechenden Abwandlungen bezeichnet.
Des Weiteren findet die Abkürzung DAU in Foren Verwendung, hier weniger um unerfahrenen Umgang mit Hard- oder Software zu bezeichnen, sondern allgemein für penetrante Dummheit oder geistige Trägheit. Dies trifft häufig auf Problemstellungen zu, die durch ein wenig Nachdenken oder eigene Recherche behoben werden könnten.
Herkunft
Der Begriff entstand in Anlehnung an das Wort GAU (Größter anzunehmender Unfall) und wurde dann im Bereich des Projektmanagement, u.a. der Informationstechnik übernommen, er ist dort als wertfreie Bezeichnung für die Vorstellung der am Projekt Beteiligten von den zukünftigen Anwendern des Produkts gebräuchlich. Wenn z. B. einem Programm die Eigenschaft DAU-tauglich zu sein zugeschrieben wird, bedeutet dies, dass das Programm auch ohne Hintergrundwissen der zukünftigen Anwender benutzbar und von ihnen intuitiv anwendbar ist, und dass auch mögliche Fehlbedienungen eingeplant sind.
Vor diesem Hintergrund wird der Begriff auch als allgemeine Bezeichnung für Benutzer ohne Hintergrundwissen verstanden, was zu Missverständnissen führen kann, wenn abfällig über DAUs geredet wird. IT-Verantwortliche und IT-Dienstleistende bezeichnen unbequeme Anfrager und Kunden gerne auch als DAU. In der Softwareentwicklung taucht der Begriff gelegentlich auf, um die Relevanz von „idiotensicheren“ Benutzeroberflächen zu verdeutlichen.
Kritik
Aus unternehmerischer Sicht verbietet sich eine solche abwertende Formulierung, da sie den Handlungsdruck von Softwareentwicklern nimmt und jeglicher Kundenorientierung widerspricht.
Selbsterklärend sind Anwendungen oder Schnittstellen, wenn auch Anwender ohne spezielle Vorkenntnisse sie verstehen können. Man spricht dann allgemein von Benutzerfreundlichkeit und im Speziellen von der Software-Ergonomie und Usability.
Auf jeden Fall sollte das Prädikat nicht abwertend verliehen werden, da Entwickler oft nicht die notwendige Distanz haben, eine Software aus Sicht eines Technik-Anfängers objektiv beurteilen zu können. Dafür sind Usability-Tests mit Personen aus der jeweiligen Zielgruppe geeignet.
Synonyme zu DAU sind auch
* CKI (Akronym) Chair-Keyboard-Interface deutsch: Stuhl-Tastatur-Schnittstelle (das Problem ist die …)
* DAB (Dümmster anzunehmender Benutzer )
* Das Problem befindet sich zwischen Tastatur und Stuhllehne
* Das Problem sitzt vor der Tastatur
* DVD (Depp vom Dienst)
* Error in front of the keyboard (Fehler befindet sich vor der Tastatur)
* Fehler 40, das Problem (der Benutzer) ist 40 cm vom Bildschirm entfernt
* ID10T (Leetspeak-Schreibweise von „Idiot“ (ausgesprochen: „ID Ten T“))
* KpnzG (Kunde passt nicht zum Gerät)
* NTU (Never Trained User)
* OSI Layer 8
Bei einem „OSI Layer 8“ liegt das Problem nicht zwischen den spezifizierten Schichten 1 bis 7 (physikalische bis Anwendungsschicht), sondern bei der erfundenen Schicht 8: dem Benutzer
* PEBCAM (Akronym, Anlehnung an „Webcam“)
problem exists between chair and monitor
deutsch: Problem befindet sich zwischen Stuhl und Monitor
* PEBKAC (Akronym)
problem exists between keyboard and chair
deutsch: Problem befindet sich zwischen Tastatur und Stuhl
* PICNIC (Akronym)
problem in chair not in computer
deutsch: Problem auf dem Stuhl, nicht im Computer
* RTFM-Fehler (Read The {****in' | Full | Fine} Manual-Fehler; etwa: „Lies die {verdammte | gesamte} Gebrauchsanleitung“-Fehler)
* SSU error (the Super Stupid User is the error)
* TMFOK error (Too Many Fingers On Keyboard is the error) (sinnloses Drücken aller möglichen Tasten ("anyKey"?)?)
* UserNotQualifiedException
deutsch: „Benutzer nicht qualifiziert“-Ausnahmefehler
* User too stupid error (Benutzer zu dumm-Fehler)
* UZD-Fehler User-zu-dumm-Fehler
* UZB 512 User-zu-blöd, um Knöpfchen zu drücken
* Z-Bus-Problem (Das Problem liegt Zwischen Bildschirm und Stuhl.)
* ZDO-Problem (Das Problem liegt Zwischen Den Ohren.)
Luser
Der Luser ist ein im englischen Sprachraum gebräuchlicher Begriff, der sich aus den Wörtern Loser (Verlierer) und User (Benutzer) zusammensetzt. Er entstand um 1975 am MIT. Das dortige Computersystem zeigte vor dem Einloggen eine Statusmeldung, die unter anderem die Anzahl der eingeloggten Benutzer enthielt, zum Beispiel „10 users“. Einer der Anwender hackte das System, so dass es „losers“ statt „users“ anzeigte. Dadurch fühlten sich einige Benutzer angegriffen. In der Folgezeit wechselte der angezeigte Text ständig zwischen den beiden Begriffen bis irgendjemand als Kompromiss „lusers“ eintrug. Dabei blieb es dann.
Oft wird aber auch angegeben, dass der Begriff „luser“ aus local user entstanden ist, möglicherweise ist dies aber ein Backronym.